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November

Der Vogelzug klingt langsam aus: Die letzten Kraniche ziehen durch. Die Wildgänse erscheinen in ihren Überwinterungsgebieten. Unter den Singvögeln sind die meisten Kurzstreckenzieher nur noch durch einzelne Nachzügler vertreten (z. B. Hausrotschwanz, Zilpzalp, Singdrossel, Feldlerche); in milderen Tieflandgebieten sind vor allem Teilzieher noch in größerer Zahl anzutreffen bzw. manche Arten durch Angehörige anderer Populationen ersetzt (z.B. Kiebitz, Star, Rotkehlchen, Heckenbraunelle).

Mit dem Eintreffen von Wintergästen oder nordischen Durchzüglern ist zu rechnen. In Norddeutschland erscheinen vor allem Rauhfußbussard, Merlin, Berghänfling, Schnee- und Spornammer, Strandpieper. Meist ist im November auch schon zu erkennen. ob mit größeren Invasionen von Seidenschwänzen, Birkenzeisigen oder auch Meeresenten ins Binnenland zu rechnen ist.

Im Binnenland ist jetzt die Zeit mit den meisten Nachweisen von Seetauchern und Mittelsägern; aber auch Ohren- und Rothalstaucher sowie die ersten Schellenten, Samtenten oder Gänsesäger sind zu erwarten. Kormorane sind neuerdings fast überall anzutreffen. Lach- und Sturmmöwen sowie die großen Saatkrähenschwärme erobern die Städte; Merlin, Rauhfußbussard, Kornweihe, Raubwürger tauchen auf; einige, wie Raubwürger oder Kornweihe, lassen sich mitunter in festen Revieren oder Jagdgebieten den ganzen Winter über beobachten. Bei Kornweihen ist auf Schlafplätze zu achten. Aus den Alpen kommen die Bergpieper ins Tiefland und sind vor allem an Flüssen anzutreffen. An den Futterstellen erscheinen Bergfinken; die Zahl der Gimpel, Erlen- und Birkenzeisige nimmt zu.

An milden Tagen sind die letzten Herbstgesänge des Zilpzalp und des Hausrotschwanzes zu hören. Nistkästen für höhlen bewohnende Singvögel sollten jetzt spätestens aufgehängt werden, weil sie im Winter über von manchen Arten (z.B. Kohlmeise, Kleiber) als Schlafplätze angenommen werden. im Sommer bezogene Nistkästen kann man reinigen; dort wo die Nistkastendichte groß ist, braucht man dies nicht unbedingt zu tun, da das im Sommer eingetragene Nistmaterial allmählich zerfällt.